Wie bereits geschrieben, sind Vintage-Objektive ein weiterer Teil meiner Fotografie geworden. Auch könnte man sagen, ich bin nicht nur dem Mohn, sondern auch diesem Altglas verfallen. Denn mit ihren Charme und auch der Herausforderung mit ihnen digital zu fotografieren haben sie mich gefangen. Ich denke anhand der folgenden Beispiele erkennt man das Potential das ich gerade versuche zu ergründen.
Retro
Seit dem letzten Artikel ist einiges passiert in der Welt und wir haben Krieg in Europa! Damit hat sich die insgesamt sowieso schon mit allerlei Katastrophen belastete Situation weiter verschärft und es bleibt immer noch die Frage wohin die Reise wohl geht. Hoffentlich in der Zeit nicht zu weit zurück. Nur sieht gerade leider alles danach aus und das nicht nur wegen dem Krieg. Wie ein sehr großes, ja globales, „Rollback“ in schon längst vergangen geglaubte Zeiten. Die Zahl der Autokratisch / Diktatorisch geführten Länder steigt und es zeichnen sich bereits die Vorbereitungen von Verteilungskämpfen ab. Dabei bleibt mir nur die Hoffnung und mein Aufruf an alle, wie im vorigen Artikel bereits geschrieben.
Altglas Recycling
Nicht nur zu meiner Ablenkung von den dauernden Schreckens Nachrichten habe ich weitere Altglas-Linsen in Angriff genommen, einiges gelesen und getestet. – Nein ich glaub, mich hat das Altglasfieber erwischt 🙂 –
Bei meinen Tests habe ich dann erkannt, dass Spiegelreflexkameras hier nicht unbedingt hilfreich sind. Denn nicht wenige dieser Objektive wurden für sogenannte Messsucherkameras gebaut. Wenn man jetzt in die Materie einsteigt, dann taucht recht schnell der Begriff „Auflagemaß“ auf. Und der ist in sofern wichtig, als das nur unter Einhaltung dieses Maßes das Objektiv auch richtig verwendet werden kann. Oder einfach gesagt: „Wer möglichst immer scharfe Fotos machen will, muss das richtige Auflagemaß beim Adaptieren an eine moderne Kamera berücksichtigen.“
Das mit den scharfen Fotos ist natürlich relativ 🙂 und soll eher heißen dass man immer den Fokus richtig setzen kann – von nah bis fern. Irgendwann mal stand ich dann vor der Frage, wie sich das mit dem richtigen Auflagemaß denn an meiner Spiegelreflexkamera „hinbiegen“ lässt und musste ernüchtert feststellen – gar nicht. Bei Spiegelreflexkameras ist dieses Maß aufgrund des Spiegelkastens einfach zu groß.
Je mehr ich versucht habe dazu was passendes zu basteln, umso mehr „Eigenheiten“ habe ich festgestellt. Entweder man kann einfach nicht bis unendlich fokussieren oder umgekehrt oder beim Auslösen bleibt der Spiegel von der Kamera am Objektiv hängen. Es musste also eine andere Lösung her und dabei hatte ich etwas Glück.
Die Lösung
Ein befreundeter Fotograf hat sich ein neues Kamerasystem gekauft. Das kommt bei uns Hobby-Fotografen eher selten vor. Schließlich hat man doch oft über Jahre hinweg eine Menge Geld in so ein System aus Kamera, diversen Objektiven und sonstigem Zubehör investiert. Und das lässt sich nach so einem Wechsel nicht mehr einfach so ohne weiteres verwenden.
Er hat es aber getan und mir äußerst netter Weise seine alte Kamera bis auf weiteres geliehen. Diese Kamera bringt aufgrund der MicroFourThirds Bauweise schon fast das passende Auflagemaß mit. Und wenn ich mir dann noch einen Helicoid dazwischen klemme, kann ich dieses Maß vollends einstellen. Jetzt kann ich die Altgläser richtig benutzen und weiter kennenlernen.