/

Auf ein neues


Nachdem die Funkenfeuer alle sehr erfolgreich von statten gingen, wundert es nicht das der Frühling in bester Montur und in schnellen Schritten daher kommt. Und da heißt es „Auf ein neues“. Und so ziehe ich wieder los und mach Fotos, von den bekannten Blumen mit ihren Blüten.

Ja, ich weiß – schon wieder – aber sind sie doch jedesmal eine neue kleine Herausforderung. Diesmal war es dann auch verlockend mit meiner „neuen“ Linse erste Gehversuche zu machen.

Auf ein neues altes Objektiv

Ich habe schon eine Weile ein Auge auf gewisse alte, sog. Vintage-Objektive, geworfen. Sind doch einige von ihnen Sagenumwoben und ich will wissen was davon tatsächlich stimmt. Es war jetzt also an der Zeit das ich mir auch so eins zulege. Aber des Risikos wegen eben kein so berühmtes wie das Petzval, das gleich mehrere hundert oder gar tausend Euro kostet, sondern dann lieber was „jüngeres“ und vielleicht nicht ganz so berühmtes. So kam folgendes ins Spiel:

Guter Anfang

In den 1920er Jahren hat die Firma Zeiss ein Objektiv für die damals noch neuen 35mm Kleinbildkameras entwickelt und vielfach erfolgreich unter dem Namen „Biotar“ verkauft. Es hatte 58mm Brennweite und eine Blende die mit 17 Lamellen und einem Anfangswert von f2 ausgestattet war. Ich glaube ich brauch hierzu nichts mehr sagen, um zu zeigen, dass diese nette Linse um ihre Sagen nicht lange buhlen brauchte. Jedenfalls war dieses Modell so dermaßen erfolgreich, das es in der Nachkriegszeit von den Russen kopiert (als Reparationsleistung) und auch dort millionenfach unter dem Namen „Helios 44 2,0/58“ verkauft wurde.

Man kann beide Modelle auch heute noch gebraucht kaufen, nur eben das Original wenn es in gutem Zustand ist für viel Geld und den offiziellen Nachbau aus Russland eben auch wesentlich günstiger bei, wie ich jetzt auch behaupten kann, ebenbürtiger Qualität.

Nach ein paar Lernfotos – es ist ein 100% manuelles Objektiv – hab ich dann auf ein neues mal die Frühblüher in Angriff genommen. Und ich staune nicht schlecht, welch Ausdruck da rüber kommt.

Und ich muß sagen es stimmt: Diese fast 40 Jahre alte Linse ist schon bemerkenswert, die Fotos haben alle ein ganz eigenes Flair das sich nicht vor einer neuen sehr teueren Festbrennweite verstecken muss. Und dann wurde mir ganz schwindelig von der Tatsache….

Das man dieses Teil auch noch relativ einfach modifizieren kann, ein wenig Ahnung und mechanisches Geschick mal vorausgesetzt. Auf jeden Fall macht mir das Objektiv schon jetzt Spaß und bald werde ich damit auf ein neues mal losziehen. Mal sehen was damit noch so alles entsteht.

Loading