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Abstrakter Herbst

Herbststimmung

Wie bereits in einem anderen Artikel erwähnt, reiche ich jetzt Fotos zum nicht mehr ganz so aktuellen Herbst 2020 nach. Wie immer in meiner eigenen Sichtweise auf die Dinge in meiner Gegend und dieses Jahr auch speziell mit der Frage im Hinterkopf:

„Wieviel Gegenstand braucht ein Foto tatsächlich?“

Die Antwort auf diese Frage ist gar nicht mal so schnell gefunden. Sie dürfte sich aber in erster Linie über den Zweck des Fotos ergeben. Dient das Foto „nur“ der puren Dokumentation, dann ist wohl jedem klar, das hier alles so nah wie möglich dem gesehenen Original entsprechend abgebildet werden muss. Fotos sind aber nicht nur dokumentarische Medien, sondern zum Glück schon immer auch Medien „der“ oder für „die Kunst“. Damit wird weitaus mehr denkbar, als die reine Abbildung eines Motivs.

Eine künstlerische Gestaltung also, macht in oder von jedem Foto die Würze aus, quasi. Das was und wieviel der Würze bleibt dabei dem jeweiligen (Koch) Fotografen überlassen. Je nach Stärke und auch Art der künstlerischen Gestaltung wird so aus einem fotografischen Abbild mehr und mehr ein Bild, vielleicht sogar ein abstraktes. Wie vielen anderen Fotografen auch, ist es mir persönlich schon immer lieber die Dinge nicht einfach nur fotografisch zu dokumentieren, sondern eben auch zu versuchen (neue) Bilder zu kreieren oder sie wenigstens zu würzen.

Als dritte Jahreszeit ist der Herbst mit seinen vielen Farben geradezu prädestiniert dafür Formen und Strukturen im Foto zu sprengen und damit zur Nebensache zu erklären bzw. neu aufzubauen. Es sind bei meinen Studien dazu wieder recht effektvolle Bilder geworden – immer mit dem Ziel den Farben den Vorrang zu geben und nicht unbedingt dem jeweiligen Gegenstand. Auf jeden Fall zeigen sie doch recht anschaulich, dass ganz neue Welten entstehen, wenn man sich der jeweils vorgegebenen Form mehr oder weniger entledigt – und dass es der Fantasie einen erheblichen Schub verpasst wenn man dann solche Bilder anschaut.

Oft brauchen wir als Betrachter von Bildern gar nicht mal so viel Information, um einen Gegenstand im Foto zu interpretieren… oder etwa doch? Lasst es einfach mal zu und versucht in die folgenden Bilder einzutauchen und dabei neues zu erleben. 🙂 Viel Spaß dabei!

Zugegeben, diese Fotoreihe mit abstrakten Bildern ist jetzt etwas länger geworden als gewohnt aber ich will sie nicht auseinander reißen. Ich habe sie auch in mehreren „Sessions“ (wenn man so sagen will) über mehrere Monate geschossen. Dabei war mir sonniges Wetter wichtig, damit die Farben schön leuchten. So ein Wetter gibt es besonders im Herbst ja nicht jeden Tag. Aber auch bei eher typisch schlechtem Wetter findet sich das ein oder andere interessante Motiv. Die Beschriftung der Fotos hab ich ganz bewusst gleich gehalten, so kann man seiner eigenen Fantasie freien Lauf lassen, sollte mal was nicht gleich direkt zu erkennen sein.

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