Getrieben von fotografischen „Hirngespinsten“ zieht es mich immer wieder in die Doppelstadt Neu-Ulm / Ulm. Unzählige male war ich jetzt schon hier und meine alles zu kennen, aber denkste. Das imposante Münster, die malerischen Gassen des Fischerviertels, die Weststadt, die Oststadt, das Glacis und und und. Ja, auf den ersten Blick gibt es eine Fülle an klaren und wieder erkennbaren Ecken. Viele dieser Motive im Städtle wurden auch schon oft fotografiert.
Allerdings schiebt mich meine experimentelle Ader öfter über die Dimension der reinen Foto-Dokumentation hinaus. Was passiert, wenn man das Offensichtliche hinter sich lässt, den Blickwinkel, die Perspektive ändert? Gepaart mit anderen Vorgehensweisen und Techniken versuche ich so die Stadt von einer „neuen“ noch nicht bekannten Seite zu zeigen.
Damit wird sie dann quasi zur Leinwand für ein „neues Sehen“ und für mich ein abstraktes Fotografieren. Eine neue, unerwartete Seite einer längst bekannten Stadt könnte man auch sagen. Daneben steht der Wunsch, ein spontanes Gefühl über die Fotos zu transportieren. Ich möchte damit die Dinge noch mehr aus meiner Sicht zeigen und den Betrachter auf eine kleine Gedankenreise schicken. Darum ist jeder eingeladen sich beim Betrachten der Fotos darauf einzulassen























Neu- und Ulm als Spielplatz für Abstraktion
Die Architektur Ulms, eine bizarre Mischung aus historischen und modernen Gebäuden, bietet viele Möglichkeiten. Dabei sind gerade die klaren Kanten der neuen Gebäude verlockend. Aber auch die Straßen rund um den Bahnhof laden an einem kühlen Wintertag zu ein paar „neuen“ (Street) Fotos ein. Nicht nur dort, auch im neuen Parkhaus am Bahnhof zieht mich das ICM wieder in seinen Bann. Denn auch hier kann ich seine Stärke ausspielen und damit eine Stimmung vermitteln. Wenn man beim „weißen Zirkel“ an der Kamera „reißt“, können so die schönsten Bilder entstehen . Dabei fühlt es sich dann schon fast so an, als tauche man in eine andere Welt.
Aber auch die reine Perspektive bringt eine einfache aber wuchtige Möglichkeit zur Abstraktion. Wer hätte gedacht, dass die Strukturen in Blau oben das Dach der Ulmer Bücherei sind? Daneben haben auch erzwungene Perspektiven und Spiegelungen ihren Reiz und transportieren eine eigene Aussage.
Wenn ein Teleobjektiv die Tiefe des echten Raumes auf ein paar Zentimeter verdichtet, werden Fotos möglich, die ihresgleichen suchen. Dabei komme ich immer wieder ins staunen, wenn Fotos entstehen wie oben der „Metzger-Münster-Turm“.
Und natürlich dürfen bei all den abstrakten Arten meine Mehrfachbelichtungen nicht fehlen. Jetzt nach langer Zeit habe ich, denke ich, auch so etwas wie einen Namen für diesen Stil gefunden. Ich nenne sie jetzt zum Ersten mal: „Gestapelte Bewegung“ oder auch „Motion Stacks“

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