„Scheib aus, Scheib ei,
Scheib über da Rai,
Dia Scheib soll meim Schätzle sei.“
Mit diesem Spruch starten die Schläger der Reihe nach ihr Feuerspiel. Dann schlagen sie mit langen Stecken die glühenden Scheiben auf eine extra dafür vorbereitete Rampe. Dabei kommen nicht selten statt der angebeteten auch der favorisierte Verein, der beste Handwerker, das liebe Vieh oder auch öffentliche Personen wie der Bürgermeister zum Zug. Es ist die Sache vom jeweiligen Schläger, wem er seine guten Wünsche schenkt.
Nach einem ordentlichen Schlag fliegt die Scheibe in mehr oder weniger schönem Bogen in den Nachthimmel und entwickelt dabei durch die Rotation um teils mehrere Achsen sehr interessante Muster. Die gelandete Scheibe wird von Kindern gesucht und wenn sie gefunden wird gehen die Wünsche in Erfüllung.
So sagt es der Brauch und nach den Eindrücken vom Feuerspiel in Hegelhofen, bin ich schon gespannt wie es wohl am Tag darauf wird. Da findet das Funkenfeuer eine Ortschaft weiter in Weißenhorn, einem netten schwäbischen Städtle, statt. Hier startet die Veranstaltung am Hauptplatz in der Stadt und alle Teilnehmer und Besucher laufen von da aus in einer Art Umzug, bei dem die Kinder Fackeln oder Laternen tragen, zum Feuerplatz. Bei warmem Most und Bratwurst wird schließlich das Feuer entzündet und die Kinder tragen passend dazu ihre Gedichte vor.
Auch hier habe ich wieder ein paar schöne und auch etwas skurrile Muster der glühenden Scheiben und ihre Flugbahnen fotografieren können. Den Abschluss Vom Spiel mit dem Feuer macht in meinen Fotos ein Feuerkünstler von einem Mittelaltermarkt der die Reihe perfekt abschließt.