In diesem Blogbeitrag will ich mich dem Element Punkt zur Bildgestaltung widmen und damit meine Ausführungen zu diesem Thema abschließen. Ja, ich hab mich wohl während meiner Recherchen etwas zu tief auf oder besser gesagt in den Punkt gestürzt. Daher hat es auch wieder länger gedauert bis ich endlich diesen Anschluss Artikel hier verfassen konnte. Aber wo fängt man bei einer solchen Recherche an und wo hört man auf? Etwa bei Kandinsky, in der Technik oder doch besser in der Physik bzw. Geometrie? Und welche Ansichten erklärt man dann als wichtig? Denn richtig sind sie alle, wie z.B. das der Punkt die kleinste räumliche Ausdehnung eines Kreises ist. Soviel mal als kleiner Einstieg. 🙂
Am Ende ist es egal wie man das Thema dreht und wendet. In jedem Fall ist der Punkt ein sehr wichtiges Element in der Bildgestaltung. Denn er hat eine starke visuelle Wirkung und kann das Auge des Betrachters auf einen bestimmten Bereich des Bildes lenken. Dabei kann der Punkt in verschiedenen Formen und Größen auftreten und unterschiedliche Bedeutungen haben.
In der Fotografie kann ein Punkt beispielsweise eine Person oder ein Objekt darstellen, das im Fokus steht und dadurch zum Blickfang wird. Ein einzelner Punkt kann aber auch als Akzent eingesetzt werden, um Spannung und Dynamik ins Bild zu bringen oder um eine klare Komposition zu schaffen.
Verstärkung
Besonders interessant wird es, wenn mehrere Punkte in einem Bild platziert werden und dadurch eine harmonische oder auch kontrastreiche Anordnung entsteht. Dabei wandert dann das Auge von einem Punkt zum anderen und bildet somit virtuelle Linien. Weiter kann auch die Farbe und Helligkeit eines Punktes entscheidend für die Wirkung eines Bildes sein. – Man stelle sich nur mal im Bild unten die untergehende Sonne in einem Grün- oder Blauton vor.
Emotionen mit dem Punkt zur Bildgestaltung
Ein weiterer Aspekt, den man bei der Verwendung von Punkten beachten sollte, ist die Platzierung im Bild. Dabei kann die Position des Punktes Einfluss auf die Bildaussage haben oder sogar eine Geschichte erzählen. Somit kann der Punkt auch dazu verwendet werden, um eine bestimmte Stimmung oder Atmosphäre im Bild zu erzeugen. Zum Beispiel kann ein Punkt, der am Rand platziert ist, das Gefühl von Weite und Freiheit vermitteln. Jedoch ein Punkt in der Mitte des Bildes lenkt die Aufmerksamkeit auf ein zentrales Element.
Die Macht der Vielen
Es gibt also eine Menge an Möglichkeiten mit Punkten als Gestaltungselement zu arbeiten und so interessante und spannende Bilder zu kreieren. Sowohl mit nur einem, als auch mehreren Punkten. Noch interessanter wird es dann, wenn es sehr viele Punkte werden. Dann nämlich verliert der Punkt seine Bedeutung als eigenständiges Element zur Bildgestaltung und wird zu einem neuen, der bereits bekannten Linie. Und wenn man jetzt noch tiefer in die Materie einsteigt ist am Ende alles nur eine unterschiedlich hohe Vielzahl an Punkten im Bild. Denn technisch betrachtet ist ein digitales Foto nur eine Pixelgrafik. Daher entspricht es in etwa dem Aufbau einer Punktmatrix, wie man es von gedruckten Fotos z.B. in Zeitungen kennt.
Auf den Fotos mit den Tau behangenen Spinnennetzen und auch auf dem Foto mit der nassen Brennnessel kann man recht gut erkennen wie Punkte näher zusammen rücken und immer mehr verschwinden. Dabei sind sie aber immer noch da, nur erkennt sie unser Auge nicht mehr. Und weil unser Gehirn sehr gut darin ist aus wenigen visuellen Informationen Dinge zu interpretieren, sehen wir hier eine Linie. Das kann man sehr gut testen, indem man sich mal das vorletzte Bild oben aus einer gewissen Entfernung anschaut. Wo vorher nur Kreise und Punkte waren, erscheint mit der Entfernung so langsam ein Baum. Das letzte Foto ist ein Ausschnitt und zeigt hier vergrößert eine klassische Druckgrafik, wie sie nahezu alle Zeitungen verwenden.
Das erste Foto mit den vielen Kreisen auf blauem Hintergrund soll zeigen wie aus Anreihung mehrerer Punkte aneinander eine Bewegung dargestellt werden kann. Jetzt mach ich aber einen Punkt und schließe das Thema mit Kandinsky ab:
„Der Punkt ist der Ort und die Linie der Weg„